Am Dienstagabend, 17. September 2024, fand die erste Dialogveranstaltung im Rahmen von «Wetzikon vielsichtig» zum Thema «Grün- und Freiräume heute und in Zukunft» statt.
Nach einer Begrüssung durch Stadtrat Heinrich Vettinger startete die Veranstaltung mit einer kurzen Mentimeterumfrage. Auf die Frage, was sich die über 50 Teilnehmenden bezüglich Grün- und Freiräume in Wetzikon wünschen, war die Antwort deutlich: «Mehr davon». Die Kurzumfrage zeigte zudem, dass die umliegenden Naherholungsgebiete See, Riet und Kemptnertobel heute sehr wichtige Frei- und Grünräume sind. Alle Ergebnisse der Kurzumfrage finden Sie hier.
Im folgenden Inputreferat führte Aude Ratia-Brasier, Mitglied des Fachbeirats Architektur und Städtebau, in das Thema «Grün- und Freiräume» ein und zeigte, wie Räume immer im Bezug zur Gegenwart stehen und sich im Laufe der Zeit verändern. Sie wies darauf hin, dass Wetzikon ausserhalb des Siedlungsgebiets vielfältige Grünräume habe – dass man sich aber in der Ortsplanungsrevision auf die Grün- und Freiräume innerhalb des Siedlungsgebiets konzentrieren sollte. Von Beginn an müsse sowohl der öffentliche als auch der halbprivate und private Freiraum mitgedacht werden, und zwar bezüglich Ökologie als auch der Nutzung durch die Bevölkerung.
Manuel Restle, Projektleiter Umwelt und Naturschutz der Stadt Wetzikon, stellte im Anschluss das Grünraumkonzept und die umweltpolitischen Ziele 2030/2050 der Stadt vor. Dabei wies Manuel Restle auf eine beachtenswerte Übereinstimmung der Ergebnisse der Onlineumfrage mit den Erkenntnissen des Grünraumkonzepts hin: Die in der Onlineumfrage als «Unorte» angegebenen Gebiete entsprechenden Orten, die im Grünraumkonzept als sehr hitzebelastet bewertet wurden.
Simone Schefer, Leiterin der Stadtplanung Wetzikon, stellte die Verknüpfung zur Ortsplanungsrevision her. Anhand der verschiedenen Planungsinstrumente zeigte sie, wo sich Möglichkeiten ergeben würden, Grünräume planerisch zu stärken. Dabei hob sie insbesondere die aktuelle Revision des kantonalen Planungs- und Baugesetz zur klimaangepassten Siedlungsentwicklung hervor. Die Präsentation von Manuel Restle und Simone Schefer finden Sie hier.
Am anschliessenden Podium nahm zusätzlich zu den bereits Genannten Uwe Scheibler, Mitglied im Naturschutzverein Wetzikon-Seegräben und Leiter der AG Stadtbäume, teil. Er betonte die Bedeutung der Bäume für das Stadtklima und begrüsste entsprechend die Stossrichtung des Grünraumkonzepts und der umweltpolitischen Ziele – insbesondere das Ziel, den Baumbestand jährlich zu erhöhen. Gleichzeitig stellte er fest, dass es noch ein weiter Weg dahin sei, denn heute bedeute die rege Bautätigkeit doch immer noch, dass jährlich Bäume wegfallen würden.
In der lebendigen Diskussion zwischen Publikum und Podiumsteilnehmenden wurde deutlich, dass Bäume für viele Anwesenden einen sehr hohen Stellenwert haben. Es wurde auch kritisch nachgefragt, wie all diese Ziele der Stadt Realität werden können und es wurde darauf hingewiesen, dass diese Arbeiten Ressourcen innerhalb der Verwaltung benötigten. Die Stadt betonte, dass bereits heute einige Projekte zum Beispiel zur Förderung der Biodiversität oder des Schwammstadtprinzips umgesetzt würden und die Stadt dazu auch bereichsübergreifend zusammenarbeitete. Ein Votum zuletzt soll mit auf den Weg der Ortsplanungsrevision genommen werden: Bäume sind sehr wichtig, Grünräume beinhalten aber noch mehr, es geht auch um Biodiversität, um bunte Wiesen. Die Veranstaltung zeigte, dass es viel Einsatz von allen Beteiligten braucht – von der Stadt, der Politik und von allen in ihrem privaten Umfeld. Es geht um Klimaanpassung und Ökologie, aber nicht zuletzt auch um wertvolle grüne Freiräume für die Menschen in Wetzikon.
Hier kommen Sie zur kompletten Aufzeichnung der Dialogveranstaltung.